Fasten im Job: die 5 besten Methoden 2024
Fasten im Job – wie funktionierte das am besten? Traditionelle Fastenkuren wie Heilfasten nach Buchinger oder F.X. Mayr verlangen eine Auszeit, sind also nicht bürotauglich. Da Fasten mittlerweile zum Lifestyle gehört, gibt es jedoch genug Methoden für in Eigenregie durchgeführtes Fasten im Büro. Fastenratgeber, geeignete Fasten-Methoden, Online-Kurse oder entsprechende Apps bieten hier Unterstützung. So etwa will das Scheinfasten mit ausgeklügelten Nahrungspaketen will das Fasten revolutionieren. Intervallfasten und Basenfasten sind weitere populäre Methoden. Wie lässt sich Fasten mit dem Job verbinden? Wir stellen fünf Programme vor, die mit verminderter oder veränderter Kalorienzufuhr Fasten im Berufsalltag ermöglichen sollen.
Der kleine Unterschied: Fasten und Diät
Fasten ist Teil der Menschheitsgeschichte, zum einen deswegen, weil es nicht immer genug zu essen gab. Wenn im Winter oder nach Dürrezeiten die Vorräte knapp waren, musste zwangsläufig gefastet werden. Heute dagegen ist die kontinuierliche Kalorienzufuhr in unserem Teil der Welt immer gegeben.
Zum anderen ist Fasten aus religiösen oder zeremoniellen Gründen schon seit Urzeiten in allen Kulturen verankert. Fasten stand und steht dabei nicht primär unter dem Fokus der Gewichtsabnahme, vielmehr geht es um Reinigung und Regeneration von Körper und Seele. Auf das moderne Fasten bezogen, würde das wohl heißen: Gesundheit first! Entgiftung, Entschlackung, Ausscheidung, die „Reset-Taste“ im Organismus drücken. Darum geht es bei allen gängigen Fasten-Methoden. Da wir modernen Menschen uns dafür meist keine Auszeit nehmen können, kommt es auf die Vereinbarkeit von Fasten und Beruf an.
Diäten dagegen stellen zum einen die kontrollierte Gewichtsabnahme aus Gesundheitsgründen in den Vordergrund. Solche Diäten sollten in der Regel unter ärztlicher Begleitung oder mit Ernährungsberatung durchgeführt werden. Zum anderen gibt es eine Flut von Modediäten, die schnelle Gewichtsabnahme für erhöhte Attraktivität versprechen. Beides hat nichts mit Fasten zu tun.
Welche Vorteile bietet Fasten?
Tierstudien belegen, dass regelmäßiger Verzicht auf Nahrung das Risiko für chronische Krankheiten senken kann und sich positiv auf etliche der sogenannten Zivilisationskrankheiten auswirken kann.
Fasten hat einen positiven Einfluss auf:
- entzündliche Prozesse im Körper wie bei Rheuma, Arthrose
- Cholesterinspiegel
- Bluthochdruck
- Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
- Blutzucker/Diabetes Typ 2
- Darmgesundheit
- neurologische Krankheiten wie Alzheimer Demenz, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson
Moderne Fasten-Methoden haben unter Umständen auch längerfristig dauerhaften Einfluss auf das Gewicht. Nämlich dann, wenn man z.B. Intervallfasten regelmäßig in seinen Alltag einbaut oder über das Fasten die Ernährung dauerhaft umstellt.
Autophagie: Was passiert im Körper beim Fasten?
Einfach erklärt: Unser Körper benötigt ständig Glukose, am meisten davon verlangt unser Gehirn. Kohlehydrate werden dafür in Form von Vielfach-Zuckern (Glykogene) zu zwei Dritteln in der Muskulatur und zu einem Drittel in der Leber gespeichert. Kommt beim Fasten kein Nachschub mehr, sind diese Depots innerhalb eines Tages erschöpft. Dann sieht sich der Körper nach weiteren Energiequellen um. Glukose wird zunächst aus körpereigenen Eiweißen gewonnen, anschließend geht es ganz wörtlich gesagt ran an den Speck, nämlich an die Fettdepots.
Zudem setzt ein Notprogramm ein, die Autophagie, was so viel wie „sich selbst verzehrend“ bedeutet. Dies ist ein Prozess der Zellen, in dem eigene, fehlerhafte Bestandteile abgebaut und verheizt werden, was zur gewünschten Entschlackung und Entgiftung beim Fasten führt. Mancherorts liest man dazu von der körpereigenen „Müllabfuhr“, die Zellrecycling betreibt und alles verfeuert, was nicht mehr gebraucht wird.
Wie lange es dauert, bis dieser Prozess der Autophagie einsetzt, wird in der Forschung noch untersucht. Derzeit geht man davon aus, dass das Zellrecycling frühestens nach 16 Stunden beginnt. In Tierstudien konnte die Autophagie nach 24 Stunden gemessen werden, wobei sie erst nach etwa zwei Tagen ihren Höhepunkt erreicht. Dies mag mit ein Grund dafür sein, warum Fasten-Methoden in der Regel mindestens Zyklen von fünf Tagen einplanen.
Wer sollte nicht fasten?
Eine Faustregel könnte lauten: Immer dann, wenn der Körper besonders belastet ist, darf nicht gefastet werden. Schwangere und Stillende dürfen deshalb nicht fasten, ebenso wenig auch Kinder und Jugendliche im Wachstum oder Untergewichtige. Auch bei Problemen mit Galle, Herz, Niere oder bei Krebs gilt an sich Fastenverbot. Chronisch Kranke, Stoffwechselerkrankte oder Menschen mit niedrigem Blutdruck sollten auf jeden Fall nur nach Absprache mit Arzt oder Ärztin fasten.
Die fünf besten Fasten-Methoden im Job für 2024
Neuen Erkenntnissen zufolge zeigen nicht nur intensive Fastenkuren wie beispielsweise nach Buchinger oder F.X. Mayr Wirkung, wenn es um Autophagie und den damit verbundenen Großputz im Körper geht. Wie oft man übrigens fasten soll, unterscheidet sich dabei nach Meinung von Experten zum Teil erheblich. Zweimal im Jahr eine Fastenwoche scheint ein guter Durchschnitt zu sein. Ein bis zwei Tage Intervallfasten pro Woche seien gut, liest man anderswo. Beim Scheinfasten sind manche Wissenschaftler sogar der Meinung, dass man dies bis zu einmal im Monat praktizieren könne.
Unserer Meinung nach solltest du fasten, wann und wie es dir guttut, wenn du nicht zum oben genannten Personenkreis gehörst, der nicht fasten darf. Fasten ist für jeden anders. Wenn du es zum ersten Mal ausprobierst, solltest du dir auf jeden Fall eine nicht allzu fordernde Fasten-Methode aussuchen. Wenn du im Job fasten willst, dann versuche deine Fastentage so planen, dass du dabei problemlos durch die Anforderungen des Arbeitsalltags kommst. Wenig Reisen oder Kundentermine, kein hektischer Monatsabschluss, lieber möglichst viel Schreibtischarbeit in einer ruhigeren Phase.
Und dann hast du die Qual der Wahl! Um dir die Entscheidung zu vereinfachen, haben wir verschiedene Fasten-Methoden auf ihre Alltagstauglichkeit hin abgeklopft. Gewissermaßen, ob sie geeignet sind, um damit ohne Quälerei im Büro zu fasten. Gestrichen haben wir alles, was keine bis kaum Energiezufuhr liefert oder umständlich durchzuführen ist. Basenfasten, Dinkel-Fasten nach Hildegard von Bingen, Intervallfasten, Scheinfasten oder Suppenfasten sind nun unsere Top Five in 2024, wenn es um Fasten im Beruf geht.
Hildegard von Bingen: Sanftes Fasten mit Dinkel, Obst und Gemüse
Bei all den modernen Fastentrends auf dem Markt lohnt es sich dennoch, auch traditionelle Fasten-Methoden einmal näher zu beleuchten. Die Benediktinerin Hildegard von Bingen beschäftigte sich vor etwa 900 Jahren unter anderem mit Heil- und Naturkunde. Dabei brachte sie Wissen über Krankheiten und Pflanzenkunde aus der klassischen Antike mit damaliger Volksmedizin zusammen. Ihre Ernährungsratschläge machen auch in der heutigen Zeit noch viel Sinn.
Dinkel-Fasten nach Hildegard ist der Verzicht auf belastende Lebensmittel für eine bestimmte Zeitspanne, um die Selbstheilungsprozesse des Körpers zu verstärken. Mit drei Mahlzeiten pro Tag sollte diese Art zu fasten auch im Büro gut durchführbar sein. Für etwas sechs bis zehn Tage dreht sich im Speiseplan der Fastenwoche beinahe alles um Dinkel.
Dinkelmüsli, Dinkelbrot, Dinkelnudeln, Dinkelsuppe und sogar auch Dinkelkaffee gehören zum Dinkel-Fasten nach Hildegard von Bingen. Zusammen mit Obst, Gemüse und Gewürzen mit Heilwirkung gibt es vielerlei abwechslungsreiche Gerichte auf Basis des Getreides. Auf tierische Fette, Wurst und Fleisch verzichtet man während des Dinkel-Fastens.
Beim Dinkel-Fasten nach Hildegard von Bingen wirst du viele Rezepte entdecken, die auch außerhalb der Fastenzeit in moderne Ernährungspläne passen. Ein Dinkelrisotto oder das berühmte „Habermus“ nach Hildegard klingen so gar nicht nach Verzicht, sondern einfach lecker.
Unser Fazit: Dinkel-Fasten nach Hildegard von Bingen im Büro – ja oder nein?
Fasten im Job: ein uneingeschränktes Ja
Aufwand und Planung: hält sich in Grenzen
Küchen-Skills: moderat
Eine gut durchführbare Fastenkur, die sich mit einfacher Vorbereitung der Mahlzeiten (Meal Prepping) super für Fasten im Beruf eignet. Sie kann von beinahe allen Menschen durchgeführt werden, theoretisch auch für längere Zeiträume. Da es bei dieser Fastenmethode nicht um genaues Zählen von Kalorien geht und die Zusammenstellung des Speiseplans variabel ist, kann man die täglichen Gesamtkalorien nur abschätzen, etwa 1200 Kalorien könnten es sein. Weit mehr als bei den drei anderen, strengeren Methoden des Fastens, die ebenfalls auf Hildegard von Bingen zurückgehen.
Scheinfasten im Büro: Hightech auf dem Teller
Beim Scheinfasten geht es darum, den eigenen Körper auszutricksen, der Kalorienentzug wird wie der Name suggeriert zumindest teilweise vorgetäuscht. Es gibt dabei drei Mahlzeiten pro Tag, allerdings ohne Zucker und Eiweiß, zudem keine Kohlenhydrate mit hohem glykämischem Index wie Kartoffeln, weißes Brot oder weißen Reis. Die Basis für diese Fastenmethode legten Studien des Langlebigkeits-Forschers Dr. Valter Longo. Beim Scheinfasten ist die Energiezufuhr sehr gering, dieses Programm ist sicher nichts für jede:n.
ProLon Scheinfasten
Die High-End-Variante des Scheinfastens haben wir bei Zukunftsessen schon für euch getestet mit der fünftägigen ProLon-Kur, die ebenfalls von Dr. Valter Longo entwickelt wurde. Das online erhältliche Set liefert dir alles, was du für die fünf Tage deiner Fasting Mimicking Diet (FMD) brauchst. Während die Fastenkur beim ProLon-Scheinfasten am ersten Tag noch mit einer Kalorienzufuhr von 1100 Kalorien startet, geht diese an den übrigen Tagen übrigens auf magere 750 zurück.
Neben der Fünf-Tages-Kur gibt es inzwischen neue Produkte wie die „Prolon Reset Box“ oder die „Fast Bars“ zur Unterstützung des Intervallfastens. Gut zu wissen: Für unsere Leser:innen haben wir mit Prolon einen Rabatt vereinbart. Mit dem Gutscheincode „zukunftsessen“ erhältst im Warenkorb auf alle Produkte 10 % Rabatt auf die Verkaufspreise.
Scheinfasten mit Salufast
Seit März 2020 existiert mit Salufast ein deutsches Pendant, das unter Mitarbeit des Berliner Professors Dr. Andreas Michalsen entwickelt wurde. Die Fastenkur läuft ebenfalls über fünf Tage, wobei es auch hier verschiedene Zusammenstellungen gibt. Für das Fasten im Job eignet sich beispielsweise die vegane „Salufast Fastenbox“ mit Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau. Begleitet wird das ganze Programm von einer App, die motiviert und Tipps gibt. Wir haben die Ayurveda-Box für euch getestet, den ganzen Erfahrungsbericht gibt es im verlinkten Artikel.
Unser Fazit: Scheinfasten mit Fastenboxen im Büro – ja oder nein?
Fasten im Job: eingeschränktes Ja (gute Durchführbarkeit, aber extrem wenig Kalorien, nur für Fasten-Profis geeignet)
Aufwand und Planung: Null
Küchen-Skills: keine, es sind Fertiggerichte
Vorsicht bei: Allergie gegen Nüsse, Soja (ProLon)
Wegen der stark reduzierten Kalorienzufuhr kann beim Scheinfasten am zweiten oder dritten Tag das sogenannte „Fastentief“ auftreten. Wenn die Glykogenspeicher leer sind, kommt es dabei zu Problemen wie Kreislaufbeschwerden, Mattigkeit, auch Kopfschmerzen. Scheinfasten ist unserer Meinung nach für absolute Fasten-Neulinge nicht während einer Arbeitswoche zu empfehlen. Auch für Fasten-Profis gilt: Am besten in eine sehr ruhige Arbeitswoche einplanen.
Die Original-Box von ProLon gibt es für 179 Euro/fünf Tage. Bei Salufast steigt man mit 139,95 ein, ebenfalls für fünf Tage. Die Ayurveda-Fastenbox ohne Zubehör kostet 149,95 Euro.
Scheinfasten in Eigenregie
Beim Scheinfasten in Eigenregie geht es vor allem um das Kalorienzählen, nur 750 bis 800 pro Tag dürfen es sein. Das ist relativ aufwändig, wenn du es ohne jede Hilfe betreiben willst, denn dazu musst du alle Nährwerte kennen. Dann einen entsprechenden Wochenplan aufstellen, in dem die genauen Verhältnisse der einzelnen Nährstoffe untereinander pro Gericht auch stimmen.
Unser Rat daher: Unbedingt in ein Buch mit Rezepten investieren, sonst werden Kalorienzählen und Berechnen der einzelnen Mahlzeiten viel zu kompliziert. Dafür entstehen dir Kosten von +/- 20 Euro, je nach Buch. Dazu kommen noch die Kosten für die Lebensmittel. Insgesamt solltest du damit weit unter dem Preis für die fertigen Boxen liegen.
BUCH-TIPPS:
Unser Fazit: Scheinfasten in Eigenregie im Büro – ja oder nein?
Mit fertig zusammengestellten Essensplänen lassen sich die Mahlzeiten gut vorbereiten und somit ist Scheinfasten in Eigenregie für erfahrene Faster:innen auch im Beruf möglich. Mit eventuellen Begleiterscheinungen wie oben beschrieben, bedingt durch die geringe Energiezufuhr.
Suppen- oder Saftfasten: nur flüssige Nahrung
Für das Suppen- und/oder Saftfasten gibt es mittlerweile unzählige Ernährungspläne, ob in Buchform oder im Netz. Halten wir als Basis einmal fest: Bis zu fünf dick- oder dünnflüssige Mahlzeiten pro Tag werden empfohlen, darunter drei in der Regel warme Hauptmahlzeiten. Zwischendurch gibt es zwei Smoothies oder selbst gepresste Obst-Gemüse-Säfte.
BUCH-TIPP: Suppenfasten: Abnehmen, entschlacken – und immer was Warmes im Bauch
Auf Kohlehydrate muss man dabei nicht komplett verzichten, denn für nahrhafte Suppen werden beispielsweise auch einmal Kartoffeln genutzt. Linsen, Karotten, Kürbis, aber auch Kastanien oder Spinat bilden die Basis für Suppen oder Eintöpfe, die mit Kräutern und Gewürzen einen zusätzlichen Twist bekommen. Wer sich die Rezepte in Eigenregie zusammenstellt, sollte übrigens darauf achten, dass die verwendeten Obst-Sorten für die Zwischenmahlzeiten möglichst zuckerarm sind.
Unser Fazit: Suppenfasten im Büro – ja oder nein?
Fasten im Job: ein Ja (wegen guter Durchführbarkeit)
Aufwand und Planung: mäßig bei Befolgen eines fertigen Wochenplans
Küchen-Skills: moderat
Auch die Fastenkur mit Suppen und Säften lässt sich super vorplanen und gut in den Berufsalltag integrieren. Der Aufwand ist vergleichsweise gering, denn auch hier hilft Meal Prepping. Obst und Gemüse sorgen für insgesamt wenig Kohlenhydrate. Der Körper erhält mit dieser Fastenkur möglicherweise sogar mehr wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente als an „normalen“ Tagen.
Basenfasten im Büro: die gesunde Ernährungsumstellung
Ziel beim Basenfasten ist eine Umstellung weg vom Verzehr säurebildender Lebensmittel hin zu basischer Kost. Im Klartext heißt das, Fleisch- und Wurstprodukte, Süßes, Weißmehl- und Milchprodukte, Alkohol und Kaffee werden vom Speiseplan gestrichen. Mit drei Gerichten aus basischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, bestimmten Nüssen sowie Lein-, Oliven- oder Rapsöl und einer täglichen Energiezufuhr von 1200 bis 1600 Kalorien soll die Entsäuerung des Körpers beim Fasten gelingen.
BUCH-TIPP: Basenfasten für Eilige: Das 7-Tage-Erfolgsprogramm
Das Buch Basenfasten für Eilige verspricht eine unkomplizierte Woche Basenfasten im Job, da Zubereitung und Vorbereitung wenig Zeit in Anspruch nehmen. Jede Menge Tipps und basische Rezepte zum Basenfasten in Eigenregie finden sich auf der Seite der Basenfasten-Expertin Sabine Wacker.
Unser Fazit: Basenfasten im Büro mit Selbstgekochtem – ja oder nein?
Fasten im Job: ein Ja (wegen guter Durchführbarkeit)
Aufwand und Planung: mäßig bei Befolgen eines fertigen Wochenplans
Küchen-Skills: moderat
Noch einfacher wird das Basenfasten im Beruf mit vorbereiteten Kochboxen oder sogar vorgekochten Mahlzeiten. Ein Paket für sieben Tage Basenfasten nach der „Wacker-Methode“ mit ganz bis teilweise vorbereiteten Mahlzeiten kann man online erwerben. Dies hält den Aufwand extrem in Grenzen, da nicht lange gekocht werden muss und zusätzlich nur wenige frische Lebensmittel eingekauft werden müssen. Preis des 7-Tage-Pakets 139 Euro, dazu kommen ca. 10 bis 12 Euro für Kartoffeln, Karotten &. Co.
Gar keinen Aufwand und abwechslungsreiche, bunte Kost verspricht das Kur-Abo Basenkur der Firma BASENBOX. Drei fertige, frisch zubereitete Gerichte pro Tag erhält man hier zum Preis von rund 35 Euro/Tag jeweils nachmittags ins Haus oder gleich ins Büro geliefert. Mindestbuchung ist drei Tage. Man startet immer mit einem Abendessen und bekommt dazu Frühstück und Mittagessen für den Folgetag gleich mitgeliefert. Ideal für gesundheitsbewusste Workaholics und alle, die nicht selbst kochen können oder möchten. Der einzige Wermutstropfen: Bislang ist das Angebot nur für München und Wien buchbar.
Unser Fazit: Basenfasten im Büro mit Boxen – ja oder nein?
Basenfasten garantiert die ausgewogene Versorgung des Körpers mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen sowie Ballaststoffen. Durch Meal Prepping oder den Kauf fertiger Pakete ist es eine ideale Fasten-Methode für den Berufsalltag, da sie sich mit wenig bis gar keinem Aufwand integrieren lässt.
Intervallfasten oder Intermittierendes Fasten im Büro
Wer online nach Intervallfasten sucht, findet die verschiedensten Spielarten, von denen nicht unbedingt alle Sinn im Büroalltag machen. Gemeinsam ist allen Varianten des intermittierenden Fastens, dass sich Phasen, in denen gegessen wird, mit denen des Verzichts abwechseln. Dem tage- oder stundenweisen Verzicht auf Nahrung werden gesundheitsfördernde Einflüsse auf den Stoffwechsel zugeschrieben. Intervallfasten soll auch dauerhaft angewandt werden können, so heißt es.
Weniger gut geeignet ist unserer Meinung nach Fasten im Beruf mit der ADF-Methode (Alternate-Day-Fasting). Dabei verzichtet man in Intervallen von 36 Stunden entweder komplett auf Nahrung bzw. nimmt bei der modifizierten Variante des Every-Other-Day-Fasting nur 500 bis 600 Kalorien zu sich. Erfahrungsberichte beschreiben diese Fastenprogramme als extrem herausfordernd.
Am gängigsten und am leichtesten in den Berufsalltag einzubinden scheinen folgende Methoden des intermittierenden Fastens zu sein: Intervallfasten 16:8 und das Intervallfasten 5:2 nach Dr. Michael Mosley, zu dem auch ein Buch erhältlich ist.
BUCH-TIPP: The Fast Diet – Das Original: 5 Tage essen, 2 Tage fasten
5:2 Intervallfasten, The Fast Diet
Diese Form des intermittierenden Fastens wurde vor knapp zehn Jahren von Dr. Michael Mosley konzipiert. An fünf Tagen in der Woche kann dabei normal gegessen werden, wobei es zu Auswahl oder Zubereitung der Lebensmittel keine speziellen Empfehlungen gibt. Dies ist im Sinne des Erfinders, der Fastenwillige nicht mit zu vielen Vorschriften abschrecken wollte.
An den beiden Fastentagen muss auch keine Nulldiät eingehalten werden. Dann ist etwa ein Viertel der sonst üblichen Energiezufuhr erlaubt, also in etwa 600 Kalorien. Mosley empfiehlt an den Fastentagen wenig Kohlenhydrate, vor allem Gemüse und Vollkorngetreide sowie proteinreiche Lebensmittel. Die Fastentage sollten idealerweise einem festen Rhythmus folgen. Ob sich diese Fasten-Methode gut mit deinem Job vereinbaren lässt, musst du einfach austesten. Selbstverständlich könnte man auch einen der Fastentage auf das Wochenende legen, aber bei den meisten von uns ist das genau die Zeit, in der wir uns eher mehr als weniger „gönnen“ möchten.
Unser Fazit: 5:2 Intervallfasten im Büro – ja oder nein?
Fasten im Job: Ja
Aufwand und Planung: gering
Küchen-Skills: spielen keine Rolle
16:8 Intervallfasten
Dies ist wohl die populärste Spielart des intermittierenden Fastens, da ein Teil der Fastenstunden sowieso wie im Schlaf verfliegt. Gerade wenn du nicht gern frühstückst, ist dies beinahe die ideale Art im Job zu fasten. Während acht Stunden darfst du dabei essen, in den anderen 16 Stunden ist Pause. Das heißt, wenn du die erste Mahlzeit auf den Mittag legst, kannst du hier wie gewohnt gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen essen. Am Feierabend kannst du bis 20 Uhr dein Abendessen im gewohnten Umfeld genießen, danach schließen sich die 16 Stunden Essensverzicht an.
Wer dagegen ohne Frühstück nicht auf Touren kommt, der beginnt einfach morgens mit dem achtstündigen Intervall, kann auch noch regulär zu Mittag essen, muss aber am (Spät-)Nachmittag die Nahrungsaufnahme einstellen. 16:8 Intervallfasten ermöglicht ein auf den eigenen Essenstyp abgestimmtes Fasten. Dies lässt sich sicher für alle, die nicht schwer malochen müssen, gut mit dem Berufsalltag vereinbaren.
Unser Fazit: 16:8 Intervallfasten im Büro – ja oder nein?
Fasten im Job: Ja
Aufwand und Planung: gering
Küchen-Skills: spielen keine Rolle
Zum Intermittierenden Fasten möchten wir jedoch eines zu bedenken geben: Häufig verzichten Publikationen über Intervallfasten auf konkrete Empfehlungen zur Auswahl der richtigen Lebensmittel. Ganz im Gegenteil, man wirbt gerne damit, im Essens-Intervall könne man dann „alles essen“, worauf man Lust habe. Dass dem nicht so sein kann bzw. dass Essens-Intervalle mit jeder Menge Fast Food, Fetten, Kohlehydraten und Alkohol nicht gesund sein können, liegt auf der Hand. Übrigens, je größer das Zeitfenster, desto besser scheint der weiter oben beschriebene Prozess der Autophagie anzuspringen.
10 Tipps für erfolgreiches Fasten im Beruf
Einige Basics sind immer gleich, wenn du eine mehrtägige Fastenzeit anstrebst. Andere Punkte solltest du besonders beachten, wenn du im Job fasten möchtest und dir keine Auszeit nehmen kannst.
- Plane ein paar Entlastungstage vor und ein paar Aufbautage nach dem Fasten ein
- Gute Planung zuhause verspricht ein gutes Fastenerlebnis: Essens-, Einkaufspläne erstellen, Rezepte vorbereiten, Lebensmittel wenn möglich vorab besorgen, das Umfeld „vorwarnen“
- Gute Planung im Büro: Schaffe dir Freiräume, z.B. durch ruhigere Arbeiten am Schreibtisch wie monatliche Ablage, Statistiken, Präsentationen. Besser keine schwierigen Termine oder Reisen einplanen, falls dich das Fasten unleidig machen sollte.
- Versuche kurze Ruhephasen in deinen Tag einzuplanen, Fasten im Job ist doppelt anstrengend.
- Meal Prepping: Koche vor, friere gegebenenfalls ein.
- Lege deine Essenszeit fest und halte sie genau ein.
- Langsam und bewusst essen. Ein kleiner Trick: Besteck nach jedem Bissen aus der Hand legen und erst einmal kauen.
- Und zwar lange und bewusst kauen! Zähl ruhig mit: 20 bis 30mal wäre für den Anfang nicht schlecht.
- Abends Sport oder Spaziergänge anstatt Sofa und Snacks.
- Bittertropfen aus Online-Handel oder Apotheke sollen Wunder gegen Heißhunger wirken – haben wir aber noch nicht selbst ausprobiert. Hinterlasse uns dazu gerne einen Kommentar, wenn du damit Erfahrung hast.
Nun wünschen wir dir ein gutes Händchen bei der Auswahl deines Programms für deine Fastenzeit 2023. Vielleicht findest du im Freundeskreis oder im Büro auch noch ein, zwei Gleichgesinnte? Wenn man sich gegenseitig motiviert oder sogar das Meal Prepping aufteilt, klappt das Fasten – nicht nur im Job – garantiert noch besser.
Dinkel ist nicht glutenfrei, es enthält zwar eine andere Sorte Gluten, aber sogar noch mehr als Weizen.
Schön, dass wir so aufmerksame Leser:innen haben, vielen Dank, Natascha.
Es gibt offensichtlich Fälle, in denen bei Weizenunverträglichkeit Dinkel durchaus vertragen wird, aber warum das so ist, scheint derzeit noch nicht ausreichend belegt zu sein. Gluten bzw. die Eiweißgemische im Getreide, sind je nach Getreideart unterschiedlich zusammengesetzt. Als eine mögliche Ursache für Unverträglichkeit wird mittlerweile das Omega-5-Gliadin gehandelt, das in Dinkel (im Gegensatz zu Weizen) nicht enthalten ist.
Laut Studien der TU München stehe beim Weizen nämlich hinsichtlich der Glutenunverträglichkeit besonders die Eiweißgruppe der Gliadine im Verdacht, ungewünschte Immunreaktionen hervorzurufen.https://www.wzw.tum.de/index.php?id=185&L=0&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2568&cHash=7653289dacc1b63949f76ab5e4be4045