Jackfruit: Der perfekte Fleischersatz?
Wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, muss zumindest nicht auf den Geschmack des Fleisches verzichten. Es gibt mittlerweile gute Alternativen zu tierischen Produkten. Ausgerechnet eine tropische Frucht soll sich perfekt eignen: Die Rede ist von der Jackfruit, die in unseren Breiten noch nicht jeder kennt, aber bei vielen Genießern bereits ein toller Fleischersatz ist. Damit lässt sich zum Beispiel Gulasch in der veganen Küche nachkochen. Wir erläutern, woher die mineral- und ballaststoffhaltige Jackfruit stammt, wie sie schmeckt, wie die Frucht zu verarbeiten ist und welche wertvollen Inhaltsstoffe darin enthalten sind.
Woher stammt die Jackfruit und wie schmeckt sie?
Bei der Jackfruit handelt es sich um die größte Baumfrucht der Welt. Sie wird bis zu einen Meter lang, so groß wie ungefähr eine Melone und bis zu 40 Kilogramm schwer. Sie stammt ursprünglich aus Südostasien, doch mittlerweile wächst sie auch in Südamerika, Australien und in der Karibik.
Der besondere Geschmack wird hier schon seit mehreren Jahrhunderten geliebt. Die Jackfruit ist in einigen Ländern bereits ein Grundnahrungsmittel. Hierzulande wächst sie nicht, sodass sie leider, genau wie Bananen, Avocados oder Kokosnüsse, viele Flugstunden zurücklegen muss. Ein Baum liefert pro Jahr bis zu 200 Früchte. Sie verfügen über eine stachelige, grün-gelbe Schale mit Noppen, hinter der sich viele wertvolle Vitamine verbergen.
Doch das Besondere ist der Geschmack, den viele lieben und der dem von Schweinefleisch ähneln soll. Die Jackfruit ist somit ein idealer Fleischersatz für Vegetarier und Veganer.
Warum die Jackfruit der ideale Fleischersatz ist
Als Fleischersatz weist die Frucht viele Eigenschaften auf, mit welchen sie vegane Alternativen wie Tofu überflügelt. Dies liegt zum einen am Aussehen, an der fleisch-ähnlichen Struktur und der Konsistenz. Das Fruchtfleisch, welches als Fleischersatz unreif sein sollte, erinnert in der Beschaffenheit an Hähnchenbrust. Zum anderen eignet es sich sehr gut, um dem Geschmack des tierischen Produkts nachzukommen.
Das Innere der Frucht lässt sich wunderbar kochen, braten, dünsten oder grillen. Die Fasern erinnern an Rind- oder Hühnerfleisch. So kann aus der Jackfruit beispielsweise sehr einfach ein veganes Jackfrucht-Steak oder Burger-Pattie zubereitet werden. Wird die Jackfruit scharf angebraten, bildet sich wie beim Fleisch eine Kruste. Auch der Geschmack entspricht einer Fleischtextur. Wenn die frische Jackfrucht auf den Grill gelegt wird, bekommt sie zusätzlich einen BBQ Grillgeschmack und erinnert mit der etwas strähnigen Konsistenz des Fruchtfleisches sehr an echtes gegrilltes Fleisch.
Ein Vorteil ist, dass die Jackfrucht den Geschmack der hinzugefügten Gewürze optimal aufnimmt. Die Kerne sollten auf keinen Fall weggeworfen werden, denn sie werden gern wie Bohnen gekocht oder wenn sie klein sind als Beilage zubereitet.
Jackfruit ist vielseitig zu verwenden
Das Fruchtfleisch dient nicht nur in der gebratenen Form Vegetariern und Veganern als Fleischersatz, es ist ebenso möglich, es zu Saft zu verarbeiten. In der thailändischen Küche wird die reife Frucht zudem für Desserts und Süßspeisen verwendet und im unreifen Zustand wie Gemüse verarbeitet und zubereitet.
Wenn die Frucht sehr reif ist, verbreitet sie einen unangenehmen Geruch nach verfaulten Zwiebeln. Die Fruchtmasse der geöffneten Jackfruit hingegen riecht nach leckerer Ananas und Banane und es hat eine leichte Honig-Vanille-Note. Eine unreife Jackfrucht hält sich bis zu zehn Tage bei Zimmertemperatur. Reife oder angeschnittene Jackfrüchte müssen im Kühlschrank gelagert werden.
Die Jackfruit ist sehr gesund
Der große Vorteil der Jackfruit ist der hohe Nährstoffgehalt. Jede Frucht enthält hunderte von Samen, die reichlich Vitamine, Proteine und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen liefern. Das Fruchtfleisch punktet mit einem hohen Gehalt an Vitamin C. In den Kernen stecken außerdem reichlich B-Vitamine.
Darüber hinaus führt die Frucht dem Körper viele Kohlenhydrate, Ballaststoffe, eine Menge Eiweiß und wertvolle Antioxidantien zu. Das Gute ist, dass die tropische Jackfruit sehr wenig Fett enthält und sich somit für eine kalorienarme und gesunde Ernährung eignet. Zudem enthält sie weder schädliches Cholesterin noch Hämeisen und auch kein Gluten, so dass auch Allergiker die Jackfruit lieben. Hinsichtlich der Inhaltsstoffe ist die Jackfruit in etwa mit der Kartoffel vergleichbar.
Fazit
Es gibt nur wenige Früchte, die so vielseitig verwendbar sind wie die Jackfrucht. Unreif wird sie wie Gemüse zubereitet, während die reife Jackfruit sehr gut als Obst zuzubereiten ist, beispielsweise als Fruchtpüree, Sorbet oder zu Eis. Doch damit nicht genug, denn es ist auch möglich, die Jackfrucht zu kochen, zu braten, zu dünsten und sogar zu grillen. Das Fruchtfleisch der unreifen Früchte wird, in Streifen oder Stücke geschnitten, gern wie Hähnchenbrust eingesetzt.
Gewürze und Marinaden liefern verschiedene Aromen. Das unreife Fruchtfleisch ist nahezu geschmacklos. Die möglichen Zubereitungsarten sind sehr vielfältig und reichen von Thai-Currys über Wok und BBQ bis hin zu Pulled Pork und Schmorgerichten. Der Phantasie für die Zubereitung von kreativen Gerichten sind kaum Grenzen gesetzt. Ob die Jackfruit der ideale Fleischersatz ist, muss jeder für sich entscheiden, doch zumindest ist sie eine gesunde Alternative. Auch andere Ersatzstoffe, die von Tieren stammenden Lebensmittel, ersetzen sollen, werden zunehmend angeboten – so eine vegane Majonäse.