Supermarkt für Senioren
Senioren sind eine attraktive Zielgruppe für den Handel. Erstens nimmt ihre Anzahl wegen des demographischen Wandels zu und zweitens gehen sie mehrmals die Woche einkaufen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) möchte diese Käuferschicht, aber auch andere Zielgruppen – egal ob kurzsichtig, schwerhörig, mit Kind oder Rollator – für sich gewinnen. Das könnte natürlich auch im Stillen geschehen, aber ein Gütesiegel zeigt doch deutlich öffentlichkeitswirksamer das Engagement des Handels.
Wer mit dem dem neuen Gütesiegel werben möchte, muss sich einem Fragenkatalog unterziehen. Den hat eine Jury aus Senioren, Eltern und Behinderten ausgearbeitet. 18 der 58 Kriterien müssen erfüllt sein, damit zum Beispiel ein Supermarkt das Prädikat erhält. So müssen Böden unbedingt rutschfest und spiegelfrei sowie Glastüren markiert sein. Für mehr Punkte müssen Testkäufer kritische Fragen beantworten, darunter „Werden Sie von Mitarbeitern beachtet?“ oder „Werden kostenlos Getränke angeboten?“.
Die Galeria Kaufhof in Berlin hat die erste Plakette erhalten. Jetzt gilt es abzuwarten, wer sich auf den Check einlässt. Richtig schwierig scheint es nicht zu sein, ein Gütesiegel an die Scheibe kleben zu dürfen. Aber immerhin ist ein Anfang genommen und Senioren werden bald ein bisschen angenehmer einkaufen können.
Welche Herausforderungen hat der Handel in Zukunft noch zu meistern, da die Menschen immer älter werden? Wie lassen sich die verschiedenen Zielgruppen im Supermarkt vereinen?