Überalterung salzt die Suppe

SaltMounds

Alte Menschen Essen und Trinken anders als junge. Sie verlieren nicht nur ihre Beißkraft, sondern auch ihr Geschmacksempfinden. Daher sind insbesondere Altersheimen Orte der kulinarischen Umdenkens. Viel Würze überzeugt den geschulten aber abgestumpften Gaumen und beschert dem Koch Sympathiebekundungen. Wenn da nicht die Gesundheit wäre.

Ein weiteres Dilemma, in dem wir uns befinden, sind die Dogmen der Ernährungslehre, wenig Salz, wenig Fett, wenig Gewürze, weniger Zucker. Dem steht diametral der Geschmack unserer Bewohner entgegen, die genau diese Sachen lieben. Wenn deren Geschmackserlebnisse auf Grund altersbedingter Veränderungen ohnehin immer seltener werden, verlangen sie um so mehr nach Dingen, die wir ihnen nach dem Rat der Experten eigentlich gar nicht geben dürften. Auf der anderen Seite steht dann wieder der Anspruch , die Würde der Menschen zu beachten, sie nicht zu bevormunden und ihnen so weit als irgend möglich, die freie Wahl der Entscheidung zu überlassen.

http://www.kochen-im-altenheim.de/40045.html

„Gesund und mit Genuss alt werden“ könnte der Slogan zum Produkt sein, das mit dem Dilemma bricht. Die Nahrungsmittelbranche könnte sich damit eine goldene Nase verdienen, sind alte Menschen in Zukunft doch eine attraktive Zielgruppe. Schon heute sind laut statistischem Bundesamt 20 Prozent der Deutschen 65 Jahre oder älter. Im Jahr 2060 wird jeder Dritte die 65 überschritten haben und jeder Siebente wird 80 Jahre oder älter sein.

Wenn der Markt keine geeigneten Produkte bereithält, die schmackhaft und einfach zu essen sind, sind bestehende Lösungen gefragt, auch wenn sie sich an eine komplett andere Zielgruppe richten. Babynahrung ist der Renner bei den Senioren: Die Gläschen werden zum alltäglichen Lebensmittel. Sie stellen eine Alternative zu Fertiggerichten dar – sind leicht zu essen und einfach zu öffnen. Die Beratungsagentur Markenzeichen food hat ermittelt, dass im Jahr 2006 bereits jedes vierte Glas Babynahrung von über 50-Jährigen gekauft und verzehrt wurde. 1976 waren es lediglich fünf Prozent.

Quelle: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2009/11/PD09__435__12411,templateId=renderPrint.psml

http://www.focus.de/gesundheit/ticker/gesundheit-aeltere-menschen-greifen-vermehrt-zu-babynahrung-im-glas_aid_392965.html

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