Neue Studie enthüllt: Spermidin ist der Schlüssel zu den Anti-Aging-Effekten des Fastens

A close up of a field of wheat

Immer mehr Menschen interessieren sich für Möglichkeiten, gesund zu altern und ihre Lebenserwartung zu erhöhen. Neben einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung rücken dabei auch Methoden wie Intervallfasten oder Kalorienrestriktion in den Fokus. Eine neue Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature Cell Biology veröffentlicht wurde, liefert nun spannende Erkenntnisse zu den molekularen Mechanismen, die hinter den positiven Effekten des Fastens stecken. Im Mittelpunkt steht dabei eine Substanz namens Spermidin.

Was ist Spermidin und wie wirkt es?

Spermidin ist ein natürlich vorkommendes Polyamin, das in vielen Lebensmitteln wie Weizenkeimen, Sojabohnen, Blumenkohl, gereiftem Käse und Pilzen enthalten ist. Es spielt eine wichtige Rolle bei zellulären Prozessen wie der Genexpression, der Zellteilung und dem Zellwachstum.

Die Forscher konnten nun in der aktuellen Natur-Studie zeigen, dass die Spermidin-Spiegel bei verschiedenen Formen des Fastens – angefangen bei Hefezellen über Fadenwürmer, Fruchtfliegen und Mäuse bis hin zum Menschen – ansteigen. Dieser Anstieg ist entscheidend für die Aktivierung eines zellulären Recycling-Prozesses namens Autophagie, der für viele der gesundheitsfördernden Wirkungen des Fastens verantwortlich ist.

Autophagie – Wie Zellen sich selbst reinigen

Bei der Autophagie handelt es sich um einen Prozess, bei dem beschädigte oder überflüssige Zellbestandteile abgebaut und wiederverwertet werden. Dies trägt dazu bei, die Zellen „sauber“ und funktionsfähig zu halten und beugt altersbedingten Erkrankungen vor. Mit zunehmendem Alter lässt die Effizienz der Autophagie jedoch nach, was zu einer Anhäufung von Zellschäden führt.

Hier kommt Spermidin ins Spiel: Durch die Aktivierung eines Enzyms namens eIF5A fördert es die Autophagie und wirkt so dem altersbedingten Abbau der Zellfunktion entgegen. In Experimenten mit Hefezellen, Fadenwürmern und Fruchtfliegen führte eine Blockade der Spermidin-Synthese dazu, dass die positiven Effekte des Fastens auf die Lebensdauer und Gesundheit ausblieben.

Auch beim Menschen zeigten sich vielversprechende Ergebnisse: Bei Probanden, die sich einem Fastenprogramm unterzogen, stiegen die Spermidin-Spiegel im Blut deutlich an. Dies ging mit einer Verbesserung verschiedener Gesundheitsparameter wie der Herzfunktion und einer Verringerung von Entzündungsmarkern einher.

Fazit und Ausblick

Die Studie liefert wichtige Einblicke in die molekularen Mechanismen, über die Fasten seine positiven Wirkungen auf Gesundheit und Langlebigkeit entfaltet. Spermidin und die Aktivierung der Autophagie spielen dabei eine Schlüsselrolle.

Auch wenn noch weitere Forschung nötig ist, um die genauen Zusammenhänge vollständig zu verstehen und mögliche Therapieansätze zu entwickeln, sind die Ergebnisse sehr ermutigend. Sie unterstreichen das Potenzial von Lebensstil-Interventionen wie dem Intervallfasten oder Scheinfasten und eröffnen neue Möglichkeiten, gesundes Altern zu fördern.

Neben einer Anpassung der Ernährung könnte dabei auch eine gezielte Zufuhr von Spermidin, sei es über Nahrungsergänzungsmittel oder spermidinreiche Lebensmittel, eine Option sein. Letztlich geht es darum, die körpereigenen Ressourcen zu mobilisieren und die Selbstreinigungskräfte der Zellen zu stärken – für ein längeres Leben bei bestmöglicher Gesundheit.

Quellen:
[1] Spermidine is essential for fasting-mediated autophagy and longevity https://www.nature.com/articles/s41556-024-01468-x

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