epiAge im Test: Unsere Erfahrungen mit dem epigenetischen Alterstest

epiAge Verpackung

Mein guter Freund Uwe und ich unterziehen uns gerade einem spannenden Experiment der besonderen Art: Wir machen beide einen epigenetischen Alterstest von epiAge, um unser biologisches Alter – also unser wahres Alter – zu bestimmen. Per Videocall begleiten wir uns dabei Schritt für Schritt, tauschen Erfahrungen aus und erleben so manche Überraschung. In diesem Test schildern wir unsere Erfahrungen mit dem etwas anderen Alterungs-Check und teilen das Ergebnis.

Was ist ein epigenetischer Alterstest? DNA-Methylierung einfach erklärt

Aber zunächst: Was genau ist eigentlich ein epigenetischer Alterstest? Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden der Altersbestimmung, die sich meist an äußeren Merkmalen oder dem Geburtsdatum orientieren, werfen diese Tests einen Blick auf die molekulare Ebene unserer Zellen. Genauer gesagt analysieren sie bestimmte chemische Modifikationen der DNA, sogenannte DNA-Methylierungsmuster.

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Diese epigenetischen Muster verändern sich im Laufe des Lebens in charakteristischer Weise und erlauben dadurch Rückschlüsse auf das biologische Alter einer Person. Und dieses biologische Alter muss nicht immer mit dem chronologischen Alter übereinstimmen – Umweltfaktoren, Lebensstil und genetische Disposition können zu Abweichungen führen.

Entwickelt wurde der spezielle epiAge-Test von Prof. Dr. Moshe Szyf und seinem Team an der McGill University in Montreal, Kanada. Basierend auf der Analyse von über 300 Methylierungsstellen auf der DNA soll er das biologische Alter mit einer Genauigkeit von etwa 3,6 Jahren bestimmen können. Die Methode basiert auf den Erkenntnissen zur sogenannten Horvarth-Uhr. Vertrieben wird der Test hierzulande meist über Partner vom Münchner Unternehmen epiAge Deutschland. Von dem wir einen der Tests gestellt bekommen haben. Den zweiten haben wir uns in einen Onlineshop gekauft.

epiAge Test Inhalt: Das steckt im Testkit

Aber zurück zu unserem Selbstversuch. Voller Vorfreude machen Uwe und ich uns ans Unboxing unserer epiAge-Testkits. Schon beim Öffnen der Verpackung fühlen wir uns ein wenig wie Wissenschaftler kurz vor einer bahnbrechenden Entdeckung.

Im Inneren der Box finden wir eine Bedienungsanleitung auf Deutsch und Englisch, diverse Röhrchen, Plastikbeutel und einen Rücksendeumschlag. Konkret enthält das Kit folgende Utensilien für unseren Speicheltest:

  • 1 Speichelsammelgefäß mit Trichteraufsatz
  • 1 Röhrchen mit Pufferlösung
  • 1 wiederverschließbaren Plastikbeutel
  • 1 Rücksendeumschlag
  • Diverse Warnhinweise und rote Zettel mit der Anweisung, zuerst die Bedienungsanleitung zu lesen

Gesagt, getan. Wir studieren das Anleitungsheft – und stoßen prompt auf die erste Hürde.

Speicheltest Durchführung: Schritt-für-Schritt Anleitung

Bevor wir loslegen können, müssen wir erst einmal unsere Testkits online registrieren. Dazu gilt es, die sogenannte „Secure ID“ einzugeben, die sich in Form eines Barcodes sowohl auf der Anleitung als auch auf den Röhrchen befindet. Zusammen mit unserer E-Mail-Adresse soll dieser Code eine anonyme Zuordnung unserer Probe zu den Analyseergebnissen ermöglichen.

epiAge Lieferumfang - ohne Brokkoli:)
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Registrierung: Barcodes, Barcodes und kein Ende

Eifrig tippen wir die kryptischen Zahlen- und Buchstabenkombinationen in die Eingabemaske auf der epiAge-Website. Fehler wollen wir hier auf keinen Fall machen. Sicher ist sicher, also kontrollieren wir lieber dreimal, ob wir auch ja keinen Tippfehler eingebaut haben. Nicht auszudenken, wenn am Ende womöglich die Ergebnisse vertauscht würden und Uwe sich mit meinem biologischen Alter oder dem eines anderen rumschlagen müsste.

epiAge Testkit muss registriert werden
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Die Bestätigung unserer erfolgreichen Registrierung lässt nicht lange auf sich warten. „Vielen Dank – Bleiben Sie jung!“ steht in der automatisch generierten E-Mail von epiAge. Na, das wollen wir doch schwer hoffen!

Testen, aber richtig: Die Vorbereitung

„Bitte beachten Sie folgende Hinweise, bevor Sie mit der Entnahme der Speichelprobe beginnen“, mahnt uns streng die Bedienungsanleitung. Klar, dass wir uns daran halten, wollen wir doch auf keinen Fall riskieren, dass etwas schiefgeht.

Aber hat Uwe tatsächlich bis 30 Minuten vor dem Test weder etwas gegessen noch getrunken, wie es sich gehört? Und wann habe ich das letzte Kaugummi gekaut? Schnell stellen wir fest: Ganz so genau haben wir es mit den Vorbereitungen nicht genommen. Zu verlockend ist die Aussicht, endlich loszulegen. Also legen wir zur Sicherheit noch eine kleine Speichel-Fastenzeit ein und fahren später fort.

Doch nicht nur kulinarisch gilt es vor der Durchführung des epiAge-Tests aufzupassen. Auch kollagenhaltige Nahrungsergänzungsmittel stehen auf der Verbotsliste für den Testtag. Sicherheitshalber vergewissern wir uns per ChatGPT, dass die von uns teilweise verwendeten Substanzen wie NMN kein Kollagen enthalten. Grünes Licht vom KI-Assistenten – es kann losgehen!

Wichtig vor Testausführung

30 Minuten vorher nichts essen oder trinken
Keine kollagenhaltigen Supplements am Testtag
Gründliches Mundausspülen
Kein Kaugummi oder Mundwasser
Keine akute Erkrankung

Spucken für die Klarheit

Endlich ist es soweit: Nach gründlichem Mund ausspülen und einer kleinen Wangenmassage zur Anregung des Speichelflusses greifen wir zu den Sammelröhrchen. Die Aufgabe: Speichel bis zur 2 ml-Markierung in das Röhrchen zu spucken, ohne den Schaum mitzuzählen.

epiAge Hier muss eingespült werden
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Was sich einfach anhört, entpuppt sich als unerwartet knifflig. Während sich in meinem Röhrchen der Speichel in Windeseile sammelt, kämpft Uwe mit einer hartnäckigen Schaumbildung. Bis er endlich auf dem 2 ml-Strich angelangt ist, habe ich mein Röhrchen schon randvoll.

Abpuffern und Abschicken

Nach getaner Spuckarbeit ist Fingerspitzengefühl gefragt. Vorsichtig müssen wir nun die Pufferlösung aus dem zweiten Röhrchen in den Speichel gießen, ohne etwas zu verschütten. Dann noch schnell den Aufsatz abschrauben, den richtigen Deckel drauf, ein paar Mal kräftig schütteln – fertig ist unsere Speichelprobe.

Verpackt in einem Plastikbeutel mit Biohazard-Symbol wandert das gut verschlossene Röhrchen nun in den gepolsterten Rücksendeumschlag. Praktischerweise ist das Porto für den Rückversand innerhalb Deutschlands bereits bezahlt. Uwe kann seinen Brief also einfach in den nächsten Postkasten werfen. Ich habe es aus einem anderen EU-Land etwas schwerer und muss noch Briefmarken besorgen. Aber auch das ist kein Hexenwerk.

Etwas umständlich finden wir, dass sich der vorfrankierte Rückumschlag nicht sicher verkleben lässt. Aber vermutlich hat epiAge das extra so konzipiert, um im Labor Zeit beim Öffnen zu sparen.

Datenschutz: Ganz anonym?

Apropos Rückumschlag: Spätestens beim Versand stellt sich uns die Frage nach dem Datenschutz. Schließlich schicken wir hier potenziell sensible genetische Informationen quer durch Deutschland beziehungsweise Europa. Wie stellt epiAge also sicher, dass unsere Daten sicher und anonym bleiben?

Die Antwort: Gar nicht – zumindest nicht im engeren Sinne. Denn tatsächlich werden auf den Teströhrchen und Unterlagen keinerlei persönliche Daten erfasst. Lediglich die pseudonymisierte Secure ID stellt eine Verbindung zu unserer bei der Registrierung angegebenen E-Mail-Adresse her. Solange wir also keine Klarnamen verwenden und auch den Absender auf dem Rückumschlag weglassen, bleibt der Test anonym.

Allerdings bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass epiAge mit unseren Speichelproben mehr oder weniger machen kann, was sie wollen. Mangels Personenbezug greift hier wohl auch nicht die DSGVO. Ob und wie die Firma unsere genetischen Daten vielleicht für Forschungszwecke weiterverwendet, darüber können wir nur spekulieren.

Versand: Die Spannung steigt

Nun heißt es warten. Laut Website sollen die Ergebnisse nach etwa vier Wochen in unserem E-Mail-Postfach landen. Eine ganz schön lange Zeit, finden wir. Müssen unsere Speichelproben vielleicht nach Hongkong ins Labor von Prof. Szyf, wo sie mithilfe von DNA-Methylierungsanalysen ausgewertet werden?

Warum das so lange dauert, ist uns jedenfalls ein Rätsel. Wir vermuten, dass die Proben möglicherweise gesammelt und dann in größeren Chargen bearbeitet werden. Oder stecken vielleicht doch noch ein paar aufwändige manuelle Arbeitsschritte dahinter? Genaueres können wir leider nicht herausfinden.

Allerdings bekommt Uwe schon zwei Tage später nach dem Versand eine Nachricht, dass seine Probe in München angekommen sei. Wiederum zwei Tage später bekomme ich auch eine Bestätigung.

Testergebnisse: Biologisches vs. chronologisches Alter

21 Tage später dann erhalte ich mein Testergebnis und frage Uwe, ob er seins bekommen hat. „Ja, gestern Nacht“, antwortet er per Messenger knapp und fügt hinzu, dass wohl die Proben vertauscht worden seien. Ich ahne warum. Wir teilen unsere ermittelten biologischen Alter. Bei mir sind es 45,56 Jahre, also 4,5 Jahre unter meinem chronologischen Alter. Bei Uwe sind es rund 6 Jahre mehr. Das hatte er nicht erwartet und er ist verständlicherweise daher nun etwas deprimiert.

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Ich fühle mich irgendwie schlecht, weil ich ein besseres Ergebnis als er habe. Wir beiden sind Nichtraucher und achten auf unsere Ernährung. Die Ergebnisse kommen zweisprachig per E-Mail, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch, mit einer PDF-Datei in beiden Sprachen als Anhang. Auf der ersten Seite prangt prominent das biologische Alter.

Die Auswertung erklärt, dass eine Abweichung von bis zu fünf Jahren über oder unter dem chronologischen Alter als statistisch unauffällig gilt. Mein Ergebnis liegt also im normalen Bereich. Die technische Durchführung basiere auf einem dreifachen Sequenzierungsverfahren, dem „Triple Sequencing“, das eine nahezu 100-prozentige technische Genauigkeit gewährleisten soll.

Die Auswertung enthält auch aufschlussreiche Informationen zum Unterschied zwischen chronologischem und biologischem Alter. Besonders interessant sind die Hinweise zu möglichen Verzerrungsfaktoren: Altersbedingte Krankheiten sowie Infektionskrankheiten wie COVID-19 oder Grippe können die Ergebnisse beeinflussen.

Der Bericht enthält auch praktische Empfehlungen zur Verbesserung des biologischen Alters durch Lebensstiländerungen wie besseren Schlaf, mehr Bewegung, gesündere Ernährung und Stressmanagement. Eine zitierte amerikanische Studie belegt, dass bestimmte Gewohnheitsänderungen die Sterblichkeit um bis zu 13 % reduzieren können. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören Rauchverzicht, regelmäßige körperliche Aktivität, Vermeidung von Alkoholexzessen, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Stressminimierung und die Pflege positiver Beziehungen.

Unser Fazit: Spannend, aber noch mit Fragezeichen

Der epigenetische Selbsttest von epiAge ist dank der guten Anleitung einfach durchzuführen und in der Handhabung unkompliziert. Allerdings ist es wichtig, sich mindestens einen Tag vorher damit zu beschäftigen, damit am Testtag beispielsweise auch wirklich keine Lebensmittel zu sich genommen wurden, die das Ergebnis verfälschen könnten.

Der Vorteil zu anderen Tests ist, dass kein Blut abgenommen werden muss. Spucken reicht. Die detaillierten Empfehlungen zur Verbesserung des biologischen Alters im Auswertungsbogen motivieren, aktiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun.

Einige Fragezeichen bleiben hinsichtlich der möglichen anonymen Verwendung unserer genetischen Informationen und der Genauigkeit der Spuk-Methode. Die unterschiedlichen Ergebnisse haben uns jedenfalls überrascht und nachdenklich gemacht, wie präzise so ein Test sein kann.

epiAge ist aktuell der günstigste epigenetische Alterstest auf dem deutschsprachigen Markt und ein Einstieg in das regelmäßige Erfassen des biologischen Alters. Trotz aller Fragen, die der Test aufgeworfen hat, überwiegen bei mir die positiven Aspekte. Daher werde ich in einem Jahr den Test auf jeden Fall wiederholen, um zu sehen, ob sich meine Bemühungen mein biologisches Alter um ein Jahr zu reduzieren, auch gelohnt haben. Denn das Schöne an epigenetischen Alterstests ist ja: Nichts ist in Stein gemeißelt. Wir haben es selbst in der Hand, die Uhr um ein paar Jahre zurückzudrehen!

epiAge kaufen

Der epigenetische Alterstest epiAge ist im Onlineshop Moleqlar für 199,95 Euro zu kaufen. Die Lieferung erfolgt für Deutschland und Österreich kostenlos innerhalb von 1-4 Werktagen. Für den internationalen Versand fallen gegebenenfalls zusätzliche Portokosten an.

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