Suche
Close this search box.

„Was esse ich heute?“ bzw. „Was soll ich kochen?“ Zwei Fragen, wahrscheinlich beinahe so alt wie die Menschheit. In der Vergangenheit und heute noch in zahlreichen Ländern der Welt häufig eine reine Überlebensfrage. Bei uns in den westlichen Industrienationen allerdings eher ein Luxus-Problem. Wir leben im Überfluss und Lebensmittel sind preiswert. Esse ich das Lammfilet oder lieber eine Pasta? Muss ich auf Kalorien achten oder kann ich mir etwas gönnen? Wie auch immer wir uns entscheiden, das Essen ist auch in Zukunft für uns gesichert.

Für viele von uns geben häufig Geschmack und private Vorlieben den Ausschlag für die Auswahl unserer Nahrungsmittel. Jedoch nicht ausschließlich. Unser individuelles Budget und die Lebensmittelpreise spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Wobei wir Deutschen im europäischen Vergleich hier im Schnitt relativ günstig fahren. Seit mehr als 20 Jahren fallen konstant nur gute 13 bis knapp 15 Prozent unserer gesamten Konsumausgaben für Nahrungsmittel, Getränke (und Tabakwaren) an. Erst mit der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg gab es einen deutlicheren Anstieg der Kosten.

Lebensmittelskandale und Novel Foods

Selbstverständlich beeinflussen nicht nur Preise und Verfügbarkeit, sondern auch neue Ernährungs-Trends und ebenso zahlreiche Lebensmittelskandale was und wie wir in Zukunft essen. Rinderwahnsinn, Gammelfleisch, Dioxin-Eier, Pferdefleisch-Lasagne oder Hormone, Antibiotika, Insektizide und Bakterien in tierischen Produkten und daraus hergestellten Lebensmitteln führten in den vergangenen 30 Jahren zu einem gesteigerten Bewusstsein von Verbraucherinnen und Verbrauchern.

1997 tritt die Novel-Food-Verordnung in Kraft, das heißt neuartige Lebensmittel dürfen nach einem genormten Zulassungsverfahren auf den Markt gebracht werden. Zu diesen Zukunftsessen zählen beispielsweise Chiasamen, bestimmte Speiseinsekten, Algen oder auch sogenanntes Designer Food, wie zum Beispiel Elektrolyt-Getränke.

Essen der Zukunft: Trends nach der Jahrtausendwende

In den letzten Jahren fallen Klimawandel, Tierwohl, Bio und regionale Verfügbarkeit stärker ins Gewicht. Vielen Menschen geht es beim Zukunftsessen zudem um den Carbon Footprint der Lebensmittel. Außerdem um ökologische und soziale Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette. Ins Bewusstsein treten ferner der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und das Bestreben, Lebensmittel zu retten und durch Upcycling genießbar zu machen.

Daneben spielen Ersatz für tierische Produkte, Functional Foods, Superfoods und Convenience-Produkte eine enorme Rolle beim dem, was wir in Zukunft essen werden. Nicht jede:r hat Zeit, täglich frisch zu kochen oder sich intensiv mit bewusster Ernährung zu beschäftigen, will aber dennoch „etwas Gesundes“ auf dem Teller.

Der Fleischkonsum in Deutschland sinkt von einem Pro-Kopf-Verbrauch für 1993 von knapp 65 (Quelle: BMEL) auf 55 Kilogramm in 2022 (Quelle: statista). Neben veganer und vegetarischer Ernährung wird ein neuer Trend populär, der sogenannte Flexitarismus.

Die Lebensmittelindustrie reagiert auf all das mit einer wachsenden Anzahl von Lösungen, die diesen Bedürfnissen gerecht werden wollen. Eine blühende Startup-Landschaft ist mittlerweile im Lebensmittelsektor entstanden und fordert die konventionelle Industrie heraus. Mancher passt sich rasch an. Der ehemalige Fleischproduzent Rügenwalder Mühle verkauft beispielsweise im Jahr 2021 erstmals mehr Veggie-Produkte als Wurst und Fleisch. Von pflanzlichen Ersatzprodukten bis hin zu (fermentierten) Alternativen auf Basis tierischer Zellen oder komplett neuartiger Produkte – das Ende der Innovationen im Bereich Zukunftsessen ist noch lange nicht erreicht.

Zukunftsessen: unsere Mission

Bereits seit 2010 bieten wir mit Zukunftsessen.de eine Plattform, die sich mit der Veränderung unseres Essens und unserer Ernährungsgewohnheiten beschäftigt. Mit unseren Beiträgen wollen wir nicht etwa derzeit hippe Trends abbilden, sondern Menschen dazu inspirieren, die Art und Weise ihrer Ernährung zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern.

Auf Messen, Veranstaltungen, in direkten Gesprächen und in der Medienlandschaft sind wir daran interessiert Innovationen für unsere Leserinnen und Leser aufzuspüren. Was tut sich in der Ernährungswissenschaft? Was passiert in der Lebensmittelproduktion? Denn nur wer sich auskennt und Einblick in die Welt innovativer Nahrungsmittel hat, kann für sich neue Wege zu gesunden und nachhaltigen Ernährungsgewohnheiten finden.

Dabei geht es uns nicht darum zu urteilen oder unseren Leserinnen und Lesern Patentrezepte an die Hand zu geben. Wir wollen niemanden zu etwas „bekehren“, sondern in erster Linie informieren und unsere Erfahrungen teilen. „Verzicht“ ist übrigens ein Wort, das wir in diesem Zusammenhang gar nicht schätzen.

Für unsere Beiträge probieren wir gelegentlich auch Neues aus, um euch möglichst viele Entwicklungen im Bereich Zukunftsessen aufzuzeigen. Wenn wir Produkte testen und kommentieren, dann sind wir dabei von Dritten unbeeinflusst, da wir weder Werbekunden haben, noch bezahlte PR-Beiträge veröffentlichen.

Wichtig für uns ist: Zukunftsessen muss in erster Linie Spaß machen, schmecken und gut für uns und unsere Umwelt sein. Und wenn dem nicht so ist, werden wir das auch anmerken.

Die Zwei hinter Zukunftsessen

Für den Blog Zukunftsessen sitzt ein recht unterschiedliches Duo am Tisch: der Gründer Christian Schindler und die freie Redakteurin Margrit Amelunxen. Wir haben vielleicht nicht immer denselben Geschmack und eine recht unterschiedliche Sozialisation was Ernährung betrifft. Teilen aber dieselbe Vision, wo die Reise in Zukunft hingehen soll.

Christian Schindler, Begründer und Redakteur des Blogs Zukunftsessen.de
Mischkost bis Vegan, gern auch einmal fasten – Christian Schindler ist beim Essen sehr flexibel.
Bildnachweis: Christian Schindler

Christian Schindler: Zukunft lässt sich zubereiten

Im Berlin der 80er Jahre ist Christian Schindler groß geworden. Damals gab es Kochbücher mit Rezepten wie „Tomatensuppe: öffne eine Dose Tomatensuppe und verfeinere sie mit einem Schuss Gin und etwas Sahne“. Im klassischen Nachkriegselternhaus gab es viel Fleisch und schwere Küche, Mett-Igel, Bier und Hochprozentiges zu geselligen Anlässen. Mit 11 Jahren fing Christian an, für sich selbst und andere zu kochen und dabei viel in der Küche auszuprobieren.

Frühe Versuche als „Hardcore-Vegetarier“, „Halbzeit-Vegetarier“ und „nur kleine Tiere-Esser“ waren Tests, um den sozialisierten Geschmack auszuhebeln. Mit Erfolg: Heute isst Christian fast alles im Namen der Leserinnen und Leser von zukunftsessen.de – allerdings mit einem sehr hohen pflanzenbasierten Anteil. Er probiert gerne Neues aus und freut sich, wenn alte Sprichworte wie „der Mensch ist was er isst“ plötzlich auch wissenschaftlich bewiesen werden.

Christian ist studierter Kommunikationswissenschaftler und Mitgründer des Instituts für Prospektive Analysen – einer Organisation, die sich für angewandte Zukunftsforschung engagiert. Mit Zukunftsessen.de will er die Hürde senken, Neues auf dem Teller und im Glas auszuprobieren, das gut für Mensch und Erde sein kann. Dabei weiß er, dass kindlich geprägter Geschmack schwer zu verändern ist. Aber versuchen lässt es sich ja.

Margrit Amelunxen, freie Redakteurin, schreibt seit 2021 auch für Zukunftsessen.de
Margrit Amelunxen sagt von sich selbst im Scherz, sie habe zwei Ur-Ängste: zu frieren und hungrig zu sein. Gut, dass es Italien gibt!
Bildnachweis: Margrit Amelunxen

Margrit Amelunxen: Nudeln machen glücklich

Aufgewachsen in den 70ern in einem bayrischen Dorf, wo man am Essen ganz nah dran war: Freilaufende Hühner der Oma, der kleine Bauernhof der Großtante mit ein paar Kühen und Schweinen. Ein großer Obst- und Gemüsegarten, der beinahe zum Selbstversorgen reichte. Bei Amelunxens wurde gekocht, gebacken, eingelegt, eingeweckt, eingelagert und später auch eingefroren. Lebensmittel wegzuwerfen? Undenkbar. Fleisch? Einmal pro Woche.

Und heute? Möchte Margrit nachhaltig, vernünftig und umweltverträglich essen und auch entsprechend einkaufen. Sieben Jahre in China und viel Zeit in Italien lassen sie über den sprichwörtlichen Tellerrand hinausblicken. Neue Rezepte, Lebensmittel oder Technologien machen sie neugierig. Einfach einmal ausprobieren, ist Margrits Einstellung. Dann schauen, ob das Ganze im Gesamtpaket Sinn macht. Und wenn ihr der Carbon Footprint zu hoch ist, die Zutatenliste nicht gefällt oder das Superfood auch superhohe Preise hat, gibt’s eine einfache Alternative: Nudeln gehen immer.

Margrit Amelunxen ist Germanistin und Romanistin, arbeitet als freie Redakteurin und Autorin und hat mit texts & tales ihre eigene Textagentur. Neben Ernährung und Gesundheit schreibt sie auch gern über Reisen. Was ihrer Meinung nach letztendlich auch immer mit Essen und Trinken zu tun hat…

Erhalte aktuelle Artikel

Melde Dich für unseren Newsletter an

Werde über neue Artikel informiert

So ereichst Du uns

Kontakt-Information

Finde uns hier:

Hinterlasse eine Nachricht